SRH Zentralklinikum Suhl
Zentralklinikum Suhl

Einziges in Südthüringen: Prostatakrebszentrum in Suhl von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert

Fast 70.000 Männer pro Jahr erkranken neu an Prostatakrebs. In Suhl befindet sich seit kurzem das einzige von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Prostatakrebszentrum in Südthüringen und eines von nur fünf in Thüringen überhaupt.

Fast 70.000 Männer pro Jahr erkranken neu an Prostatakrebs. Mit fortschreitendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, einer von ihnen zu werden. Für ihre Behandlung ist vernetztes Fachwissen ebenso gefragt, wie langjährige Expertise im OP, in der Strahlentherapie oder der Hormontherapie. In Suhl befindet sich seit kurzem das einzige von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Prostatakrebszentrum in Südthüringen und eines von nur fünf in Thüringen überhaupt.

Mittwoch, 15:00 Uhr. Der Konferenzraum im SRH Zentralklinikum Suhl füllt sich. Frauen und Männer in weißen Arztkitteln nehmen Platz, während der Beamer bereits eine Aufnahme aus dem Computertomographen an die Wand wirft. Chefarzt Dr. Wachter begrüßt: „Herzlich willkommen zum Tumorboard.“ In der nächsten Stunde dreht sich unter den Expertinnen und Experten alles um die häufigste Krebserkrankung bei Männern und den richtigen Behandlungsweg für jeden einzelnen Patienten.

In vielen Männerleben fällt die Prostata gar nicht auf
Die Prostata ist ein reines Männerorgan. Die kleine Drüse liegt unterhalb der Harnblase, dort umschließt sie die Harnröhre. Eigentlich ist sie vor allem für die Fortpflanzung zuständig und fällt in vielen Männerleben gar nicht weiter auf. Aufgrund ihrer Lage allerdings kann sie bei Erkrankungen den Alltag auch ziemlich beeinflussen. Ist sie krankhaft vergrößert, merken Männer das am ehesten beim Wasserlassen – weil die vergrößerte Prostata auf die Harnröhre drückt und so zu einem schwachen oder unterbrochenen Harnstrahl führt. Auch der häufige Harndrang, das „ständige Müssen“ ist nicht selten. Krebserkrankungen der Prostata zeigen sich dagegen meist erst spät mit solchen Symptomen und fallen Männern vorher meist nicht auf. „Aus diesem Grunde sind Vorsorgeuntersuchungen, die ab 45 Jahren jährlich empfohlen und von der Krankenkasse übernommen werden, unbedingt ratsam“, sagt Chefarzt Dr. Wachter.

Behandlungsempfehlung als Ergebnis vieler Untersuchungen und Gespräche
Zurück zum Termin: strukturiert und mit dem Blick aufs medizinisch Relevante werden die Patienten des Prostatazentrums aus den vergangenen Tagen vorgestellt. Vorgeschichte, Tumorstadium, Behandlungsoptionen. Komprimiert auf eine Stunde die Ergebnisse von unzähligen Sprechstunden, Befunden von Blut- und Gewebeproben, Röntgen-, CT- und MRT-Aufnahmen, nuklearmedizinischer Diagnostik, Gesprächen und Untersuchungen. Über die beste Behandlung für die Patienten, individuell auf die persönliche Situation zugeschnitten, in ihrem Zentrum diskutieren niedergelassene Urologen und Onkologen, Strahlentherapeuten aus der Klinik und Praxis, Pathologen, Radiologen, Schmerztherapeuten und Nuklearmediziner. Ihre Behandlungsempfehlungen orientieren sich immer an der Leitlinie zur Diagnostik und Behandlung des Prostatakarzinoms. Damit werden geltende medizinische Standards unter Berücksichtigung fortschrittlicher und moderner Behandlungskonzepte eingehalten. Auch eine Psycho-Onkologin ist Teil des Teams. Wenn es darum geht, die beste Behandlung für ihre Patienten zu finden, kann es auch einmal lebhaft werden: „Das ist die Stärke unseres Teams: wir alle sind gestandene Fachleute aus der Klinik und aus Praxen. Wir stehen mit unserer jeweiligen Expertise für unsere Patienten ein. Da kann ‚Mann‘ sicher sein, die beste Behandlungsempfehlung zu erhalten“, ist Zentrumsleiter Dr. Udo Wachter sicher.

Mit der Zertifizierung besonders transparent und sicher
Lange Zeit hatte der 56jährige Urologe auf die Gründung eines Prostatakrebszentrums hingearbeitet, seine Klinik nach den nötigen Abläufen und Routinen strukturiert. Kurz vor dem Weihnachtsfest 2022 war es dann soweit: ein zweitägiges Audit im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft, bei der jeder Stein und jedes Blatt Papier des künftigen Zentrums doppelt umgedreht wurde. „Mit diesem Behandlungs-TÜV werden wir vollständig transparent. Wir zeigen Fachleuten aus anderen Kliniken, was unser Zentrum kann – und sie sagen uns, was wir noch verbessern können. So eine Zertifizierung ist ein riesiger Kraftakt, dient aber allen Beteiligten. Und vor allem unseren Patienten“, so Wachter.

Ein zertifiziertes Prostatakrebszentrum muss feste Qualitätskennzahlen, Mindestmengen und Kooperationen nachweisen. Überprüft werden vor allem auch die Ergebnisse von Operationen, Strahlentherapie oder anderen Therapieformen bei einer Krebserkrankung: Wird die Kontinenz nach einem Eingriff erhalten? Wie verbessert sich die Lebensqualität? Und konnte ein Fortschreiten der Krebserkrankung verhindert werden? Zu wenig Platz allerdings komme dabei der einfühlsamen Pflege zu, die sein Team von der Ambulanz bis zur urologischen Station auszeichnet: „Wir alle wissen, dass eine Krebserkrankung eine absolute Ausnahmesituation ist. Sie verlangt viel Fingerspitzengefühl im Umgang mit unseren Patienten und wirklich ein großes Herz. Ich bin meinem Team besonders dankbar, dass alle mit ganz viel Leidenschaft jeden Tag für jeden unserer Patienten da sind“, so Wachter.

Risiko steigt mit dem Alter, vernetzte Behandlung unersetzbar
Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Bei Männern unter 40 Jahren kommt die Erkrankung so gut wie nicht vor. Das Durchschnittsalter für Neuerkrankungen liegt bei etwa 70 Jahren. Es wird geschätzt, dass etwa jeder achte Mann im Laufe seines Lebens mit Prostatakrebs konfrontiert wird. „Nicht immer wird operiert, nicht immer wird bestrahlt. Wichtig ist, die Lebensumstände unserer Patienten in die Therapie mit einzubeziehen“, ist sich Chefarzt Dr. Wachter sicher. Dabei schätzt er die Erfahrung seiner niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen sehr. „Sie helfen als Teil unseres Zentrums nicht nur mit ihren medizinischen Fachkenntnissen, sondern auch dadurch, dass sie ihre Patienten oft seit vielen Jahren kennen“, bekennt er.  

Und was sind die nächsten Schritte im Zentrum? „Unser Ziel ist es, unsere herausragende Qualität beizubehalten und weiter gut für unsere Patienten da zu sein“, sagt Wachter. Und wer weiß, vielleicht könne ja auch bald eine technische Neuerung verkündet werden, schmunzelt er. Mit seinem Zentrum zählt das gemeinnützige Suhler Klinikum bereits zehn durch Fachgesellschaften zertifizierte Zentren.

Ihr Pressekontakt