SRH Zentralklinikum Suhl
Zentralklinikum Suhl

Vorsitzende des Hebammenverbands Thüringen besucht SRH Zentralklinikum Suhl

Sich ein Bild machen von dem, was in den Kreißsälen des Freistaats los ist – das hat sich die Vorsitzende Annika Wanierke vom Thüringer Hebammenverband schon vor Ausbruch der Pandemie auf die Fahnen geschrieben.

Sich ein Bild machen von dem, was in den Kreißsälen des Freistaats los ist – das hat sich die Vorsitzende Annika Wanierke (oben rechts im Bild) vom Thüringer Hebammenverband schon vor Ausbruch der Pandemie auf die Fahnen geschrieben – und sich auf den Weg durch die Thüringer Kreißsäle von Gera bis Eisenach und von Nordhausen bis Sonneberg gemacht.

21 Kreißsäle gibt es noch im Freistaat. Längst sind mehrere kleine von der Landkarte verschwunden. Sehr zum Leidwesen der Thüringer Hebammen. „In einem Flächenland wie unserem ist immer mehr Zentralisierung nicht im Sinne werdender Eltern und auch nicht im Sinne der Hebammen“, ist sich Annika Wanierke sicher. Auch mit dieser Botschaft besuchte sie den Kreißsaal des Level-1-Zentrums in Suhl, das gerade thüringenweit in aller Munde ist.

Über kurz oder lang würden wohl weitere Kreißsäle schließen, weil die Rahmenbedingungen einfach nicht mehr passten. „Im derzeitigen Vergütungssystem ist eine Geburt für Kliniken in der Regel zu unattraktiv, das muss sich ändern. Außerdem beobachten wir leider den Trend zu immer weniger Geburten im Freistaat. Von 2020 auf 2021 gingen die Zahlen um rund vier Prozent zurück und liegen aktuell bei 15.377 Geburten im Jahr“, so die Landesvorsitzende.

Einen Trend, den die 12 Hebammen im SRH Zentralklinikum nicht bestätigen können. Im letzten Jahr kamen 925 Kinder im Kreißsaal des einzigen Perinatalzentrums Level 1 südlich des Rennsteigs zur Welt, darunter 22 Zwillinge, einmal Drillinge und einmal Vierlinge. Ende September zählte die größte Geburtsklinik Südthüringens bereits ihr 700. Baby in diesem Jahr. Ein dritter Kreißsaal wurde eingerichtet, um dem wachsenden Zuspruch räumlich gerecht zu werden. Und auch das Team möchte gerne weiter-wachsen: „Obwohl wir in den letzten Jahren kontinuierlich junge Hebammen ausbilden und obwohl wir neue Kolleginnen angestellt haben, würden wir uns über weitere Unterstützung freuen“, bekennt die leitende Hebamme Isabel Henn (2. von rechts im Bild). Eine Stellenausschreibung sei auf der Website des Klinikums veröffentlicht. „Und wir wollen uns natürlich auch inhaltlich weiterentwickeln“, gibt die leitende Hebamme einen Ausblick.

Natürlich kamen im gemeinsamen Gespräch auch berufspolitische Themen aufs Tableau: der gerade im Werden begriffene Thüringer Landeskrankenhausplan, Unklarheiten rund um Regularien zur praktischen Ausbildung während des Hebammen-Studiums und tarifliche Fragen für akademisch ausgebildete Hebammen. „Ein rundherum runder Besuch in Südthüringen, der zeigt, wie engagiert die Hebammen in unserem Freistaat sind – und wie wichtig ihre starke Stimme ist. Für die Hebammen und mehr noch für werdende Eltern in Thüringen“, kommentiert Annika Wanierke.

Der Hebammenlandesverband Thüringen vertritt 460 Hebammen und werdende Hebammen im Freistaat. Er ist Mitglied im Deutschen Hebammenverband (DHV).

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