Für jeden Notfall gerüstet
Einblick in die interdisziplinäre Notaufnahme des SRH Wald-Klinikums Gera

Wartebereich

36 500 Patienten im Jahr, im Durchschnitt 100 am Tag, suchen das Interdisziplinäre Notfallzentrum des SRH Wald-Klinikums Gera auf. Nicht alle kommen mit dem Rettungswagen: Etwa die Hälfte der Patienten stellt sich mit ihren Beschwerden selbst in der Notaufnahme vor. Für sie ist ein großzügiger Wartebereich mit Kinderspielecke eingerichtet. Die Reihenfolge der Behandlung ist in einer Notaufnahme vom Schweregrad der Erkrankung abhängig. Die Bandbreite reicht dabei von der kleinen Schnittwunde bis zum lebensbedrohlichen Zustand.

Aufnahme

Der Aufnahmebereich ist rund um die Uhr besetzt. Hier treffen die Rettungswagen ein und hier melden sich Patienten an, die selbst in die Notaufnahme kommen können. Geschulte Pflegekräfte ordnen dem Beschwerdebild eine Dringlichkeit zu, das so genannte Triagieren wird innerhalb von zwei Minuten durchgeführt. Künftig wird das Manchester Triage System angewandt, das fünf Schweregrade unterscheidet und die Dringlichkeit der Behandlung mit Farben markiert. Patienten mit der höchsten Stufe Rot müssen sofort von einem Arzt versorgt werden. Am anderen Ende der Skala liegt Blau für „nicht dringend“.

Liegendanfahrt

Etwa die Hälfte der Patienten erreicht mit dem Rettungsdienst oder dem Notarztwagen das Notfallzentrum. Die Einrichtung erfüllt die Voraussetzungen eines regionalen Trauma-Zentrums und ist für die Versorgung Schwerverletzter gewappnet.

Schockraum

Der Schockraum ist für Rettungskräfte auf kürzestem Weg zu erreichen. Nach schweren Verletzungen oder einem Herzinfarkt verfallen Patienten in einen Schockzustand; der Körper konzentriert die Blutversorgung auf die inneren Organe und das Gehirn. Der Gesamtzustand verschlechtert sich zusehends. Für den Ernstfall stehen Beatmungsgeräte, Defibrillatoren, Schnell-Infusionsgeräte, Wärmedecken und Absauggeräte für das Freilegen der Atemwege bereit. Das Notfallzentrum verfügt über zwei Schockräume.

Gipsraum

Vom Finger bis zum Unterschenkel: Das Gipsen ist und bleibt die wichtigste Standardbehandlung bei Knochenbrüchen. Eingesetzt wird sowohl der bewährte Weißgips als auch ein leichterer Kunststoff-Verband. Im Gipsraum befindet sich ein zusätzliches Röntgengerät für das präzise Richten des gebrochenen Knochens.

CT

Bei einfachen Verletzungen reicht in der Regel ein Röntgenbild aus, um einen Knochenbruch abzuklären. Aber bei Schwer- oder Mehrfachverletzten ist nicht immer eindeutig, welcher Körperbereich betroffen ist. Dann machen sich Ärzte mit einer Computertomographie innerhalb weniger Minuten ein Bild. Am häufigsten wird das CT zur Abklärung eines Polytraumas, eines Schlaganfalls, einer Schädelverletzung oder einer Lungenembolie genutzt. Ein CT, mit dem der ganze Körper gescannt werden kann, ist in einer modernen Notaufnahme unerlässlich.

Behandlungszimmer für gehfähige Patienten

Fünf Behandlungszimmer sind für die Versorgung vor allem Leichtverletzter und –erkrankter vorgesehen. Die Patienten werden aus dem Wartebereich aufgerufen. Im Durchschnitt beträgt die Zeit zwischen Anmeldung und Behandlung 60 Minuten.

OP

Für kleine Notfall-Operationen wie Schnittwunden oder Kopfplatzwunden stehen zwei OP-Räume zur Verfügung. Hier finden fünf bis sechs Eingriffe am Tag statt. Im Falle einer Katastrophe sind die Säle aber auch für größere Eingriffe gerüstet.

OP

Für kleine Notfall-Operationen wie Schnittwunden oder Kopfplatzwunden stehen zwei OP-Räume zur Verfügung. Hier finden fünf bis sechs Eingriffe am Tag statt. Im Falle einer Katastrophe sind die Säle aber auch für größere Eingriffe gerüstet.

Labor

Die wichtigsten Laborwerte zum Nachweis oder Ausschluss von Atemwegsstörungen, eines Herzinfarkts, einer Blutung oder einer Lungenembolie werden am „Point of Care“ innerhalb weniger Minuten gewonnen.

Hauptbehandlungsbereich für liegende Patienten

Alles im Blick: In diesem offenen Erstversorgungsraum können Patienten in insgesamt 20 Monitor überwachten Betten aufgenommen werden. Jeder Monitor ist mit einem mobilen Messgerät gekoppelt, das auch während einer Untersuchungen oder der Verlegung Blutdruck und Sauerstoffsättigung misst oder ein EKG aufzeichnet. Ständig vor Ort sind Notfallmediziner und Internisten. Wird die Expertise einer anderen Disziplin benötigt, können die Fachkollegen rund um die Uhr hinzugerufen werden.

An einer zentralen Kanzel laufen die Aufzeichnungen aller Monitorbetten zusammen. Hier können diensthabende Ärzte Befunde anfordern und an den Bildschirmen sichten sowie die Entlassung oder Weiterverlegung auf Station dokumentieren.

Röntgen-Raum

Röntgenbilder geben Aufschluss über Frakturen sowie über Erkrankungen und Verletzungen von Organen im Brust- und Bauchbereich. Im modernen Röntgenraum der Notaufnahme werden täglich bis zu 100 Aufnahmen angefertigt und ausgewertet.

Isolierzimmer

Für Patienten mit ansteckenden Krankheiten sind in der Notaufnahme zwei Isolierzimmer eingerichtet.