SRH Zentralklinikum Suhl
Zentralklinikum Suhl

Schlaganfall beim Rennsteiglauf: Ersthelfer gesucht

Gut gelaunt und bestens trainiert trat der geübte Läufer Michael Brenz am Samstag zum Rennsteig-Halbmarathon in Oberhof an. Kurz vor dem Ziel der Schock: Ohnmacht, Rettungsdienst, Klinikum. Ein Schlaganfall!

Ohne die Ersthelfer wäre es wohl schlimmer gekommen, deshalb möchte er sie gerne treffen und ihnen danke sagen. Wir suchen auf diesem Weg nach ihnen.

Dass ihn ein Lauf ins Krankenhaus bringen würde, war für Michael Brenz schier unvorstellbar. Der Vereinsvorsitzende der Meininger Wasserfreunde und Mit-Initiator des Herzog-Georg-Laufes ist es gewohnt, sportlich auf den Beinen zu sein. Er ist fit und gesund. „Als ich in Oberhof an den Start ging war die Euphorie groß. Mir ging es sehr gut“, gibt er aus dem Krankenbett zu Protokoll. Der Halbmarathon verlief wie gewohnt, seine Pulsuhr verriet nichts Auffälliges. Aber plötzlich bei Kilometer 19, kurz vor dem Ziel, der Schock: „Mir wurde auf einmal schwarz vor Augen. Ich habe gemerkt, dass ich stürze, konnte den Sturz gerade noch so abfangen. Als ich wieder aufgewacht bin, war die Bergwacht schon da.“ An die Zeit dazwischen hat er keine Erinnerungen. „Ich muss sieben, acht Minuten bewusstlos gewesen sein“, sagt er heute.

Mit dem Rettungsdienst kam Michael Brenz ins Klinikum nach Suhl. Seine linke Körperhälfte konnte er nicht mehr bewegen. Verdacht auf Schlaganfall. „In der Kernspintomographie sahen wir einen sich entwickelnden recht großen Schlaganfall, den wir aber durch das frühe Eintreffen in unserer Klinik gut behandeln konnten. Durch die eiligen Ersthelfer, die rasche Versorgung von Bergwacht und Rettungsdienst und durch die schnelle Therapie geht es Michael wieder gut“, sagt die Leitenden Oberärztin der Stroke Unit, Dr. Christine Schmidt. Sie ist selbst aktive Läuferin, mit Michael Brenz im Verein aktiv. Bei Kilometer acht hatte sie ihn noch überholt und mit ihm gescherzt. In der Notaufnahme später überreichte sie ihm ihre Medaille.

Auf diesem Weg sucht Michael Brenz seine Ersthelferinnen und -helfer. „Es muss eine Ärztin dabei gewesen sein“, ist er sicher. „Außerdem war da eine Läuferin, die mich die ganze Zeit gestützt hat. Andere haben ebenfalls gestoppt und geholfen.“ Die Helfer kennt Herr Brenz nicht, möchte sie aber unbedingt kennenlernen, um danke zu sagen. „Ich finde das herausragend, dass da jemand seine Zeit, sein Trainingsziel, aufgibt, um anderen zu helfen. Dafür bin ich unendlich dankbar“, sagt Brenz. „Wer weiß, was gewesen wäre, wenn der Schlaganfall beim Training alleine in Dietzhausen passiert wäre“, sinniert er.

Oberärztin Christine Schmidt stimmt ihm zu: „Ein Schlaganfall kommt unangekündigt. Beim Sport ist er kein häufiges Ereignis. Gerade aus diesem Grund aber sollten Sportler sich regelmäßig ärztlichen Belastungstest unterziehen. Das minimiert das Risiko, das mit dem Alter zunimmt“, erklärt sie. Darüber hinaus sind es die Ersthelfer, dank denen es Michael Brenz heute fast wieder so gut wie vor dem Schlaganfall geht: „Zeit ist entscheidend, um die Folgen eines Schlaganfalls zu minimieren. Die Ersthelfer haben alles, wirklich alles richtig gemacht, rasch Hilfe verständigt und Michael versorgt. Sie können stolz auf sich sein.“

Fakten:

  • Sturz bei Kilometer 19 in Schmiedefeld, zwischen Skihang und Hauptstraße
  • Etwa zwei bis drei Ersthelfer:innen sind gesucht, eine davon Ärztin

 

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